Was Vergebung nicht ist

Wenn schon er so handelt, wie viel mehr wird Gott seinen Auserwählten zum Recht verhelfen, die ihn Tag und Nacht darum bitten! Wird er sie etwa lange warten lassen? (Lukas 18,7)

Es ist wichtig, dass wir nicht so tun, als wäre es nie passiert, wenn wir davon sprechen, dass wir nicht an einer Verletzung festhalten. Ich habe vor Jahren mit meinem Mentor (der auch Therapeut ist), Bill Gaultiere, darüber gesprochen, und er hat mir drei Dinge erklärt, die Vergebung nicht sind. Erstens: Vergebung ist keine Entschuldigung. Barmherzig zu sein bedeutet nicht, dass man nach einem Weg sucht, die andere Person aus dem Unrecht, das sie getan hat, herauszulassen. Es bedeutet nicht, dass man sagt: „Nun ja, sie haben ihr Bestes getan“ oder „Es ging ihnen zu der Zeit einfach nicht gut“. Zweitens: Vergebung bedeutet nicht, darüber hinwegzusehen. Es bedeutet nicht zu sagen: „Oh, ich werde einfach so tun, als ob das nicht passiert ist“ oder „Es wird die Dinge einfacher machen, wenn ich wegschaue.“ Drittens, und das ist das Wichtigste, bedeutet Vergebung nicht Vergessen. Vergessen ist eines der schlimmsten Dinge, die man tun kann. Wenn Sie versuchen, etwas Schlimmes, das Ihnen angetan wurde, zu vergessen, landet es in einem unbewussten Teil Ihres Körpers und Geistes, wo es Ihnen großen Schaden zufügen kann. Tatsächlich besteht der größte Teil des Vergebens darin, sich zu erinnern – sich daran zu erinnern, wie sehr Sie verletzt wurden und wie hart und ungerecht Sie behandelt wurden. Es ist wichtig, diese Dinge aufzuschreiben, über den Schmerz nachzudenken, der Ihnen zugefügt wurde, und sich dann zu entscheiden, zu vergeben. Schauen Sie dem Unrecht direkt in die Augen, erkennen Sie es an und lassen Sie es los. Denken Sie daran, dass nichts heilen kann, was Sie nicht fühlen. Gestehen Sie sich also das Unrecht ein, das Ihnen angetan wurde, und erinnern Sie sich an den Schmerz, während Sie sich auf den Weg der vollständigen Wiederherstellung machen.

Beten Sie mit mir:

Jesus, danke, dass du mir hilfst, das Unrecht, das mir angetan wurde, zu fühlen und damit umzugehen. Amen!

Fragen Sie sich heute selbst:

Inwiefern verändert die Erkenntnis, was Vergebung nicht ist, mein Herz in Richtung des Loslassens von Verletzungen?